Als Jemma Rogers im Jahr 2008 bei Facebook ihren Account einrichtete, trug sie nicht ihren richtigen Namen ein. Sie wählte ein Pseudonym, um es Leuten, mit denen sie nicht dort so gerne befreundet sein wollte, schwer zu machen, sie zu finden. Oder auch, damit die Aktivitäten bei Facebook nicht direkt mit ihr in Verbindung gebracht werden können.
Das machen viele, manche auch nachträglich – so gibt es auch in meinem Freundeskreis eine Steffi Kapunkt, Andi Sagichnicht oder Leute, die aus ihrem Namen ein Anagramm gemacht haben. Jemma Rogers nannte sich Jemmaroid von Laalaa.
Doch Facebook schreibt vor, dass man seinen Klarnamen verwendet. In den AGB heißt es: „Facebook-Nutzer geben ihre wahren Namen und Daten an, und wir benötigen deine Hilfe, damit dies so bleibt.“ Wer sich nicht daran hält, dessen Account kann gesperrt werden.
Finding it hard to get your Facebook account unlocked? Meet the woman who changed her name.http://t.co/OhTEMHc0pk pic.twitter.com/t6NiMO0IsX
— ITV London (@itvlondon) July 12, 2015
Facebook wird für diese Politik sehr kritisiert. Von Künstlern bis hin zu Aktivisten. Sie sind der Meinung, dass die Klarnamenpflicht mehr Leid als Nutzen bringt. Besonders dann, wenn das, was man auf Facebook tut, z.B. die eigene Meinung äußern, Folgen haben könnte.
Laut Regelung muss man seine Namen mit offiziellen Dokumenten nachweisen können: wie Personalausweis, Kreditkarte oder Geburtsurkunde. Rogers wurde also angeschrieben, sie möge doch bitte irgendwie beweisen, dass ihr Name tatsächlich Jemmaroid von Laalaa ist. Das konnte sie nicht. Und wurde gesperrt.
All die Nachrichten, all die Fotos, all die schönen Erinnerungen. Was tat sie in ihrer Verzweiflung? Sie wollte Facebook austricksen: Rogers ging zum Bürgeramt und gab sich den Namen, den sie einst ihrem Facebook-ich gab. Jetzt, wo ihr Facebook-Name ihr urkundlicher Name gleich sind, muss man sie doch entsperren, dachte sie. Pustekuchen. Jemmaroid von Laalaa erhielt auf ihre Anfrage nur eine automatische Antwort: Man werde sich mit ihrem Problem befassen. Mehr kam nicht zurück. Und von Laalaa kommt weiterhin nicht bei Facebook rein.
„I can’t believe I’m stuck with this stupid name and I still can’t get into my Facebook,“ sagte sie einer englischen Zeitung. „It’s hard to speak to a human being as well, all I get is computerised messages back. It’s so frustrating.“