Nutzerdaten der ganzen Welt werden von Facebook gespeichert. Der ganzen Welt? Nein! Ein kleines Bundesland in Deutschland könnte womöglich erreicht haben, dass Facebook extra einen Mechanismus entwickelt und einbaut, der Daten aus Schleswig-Holstein in Schleswig-Holstein belässt und nicht nach Palo Alto schickt.
Hier die ganze Meldung des NDR:
Facebook prüft Ausnahmeregelung: Daten von Nutzern in Schleswig-Holstein sollen nicht weitergeleitet werden
Hamburg (ots) – Facebook prüft nach Informationen des NDR „Schleswig-Holstein Magazin“, die Übermittlung von Nutzerdaten aus Schleswig-Holstein in die Konzernzentrale in den USA zu stoppen. Dies ist nach Aussage des Schleswig-Holsteinischen Datenschutzbeauftragten Thilo Weichert das Ergebnis des heutigen Treffens (20. Oktober) mit dem Facebook-Europa-Repräsentanten Richard Allan in Kiel. Weichert sagte dem „Schleswig-Holstein Magazin“, dass Facebook überlege, anhand der IP-Adresse den Standort der Nutzer zu ermitteln. Daten von Nutzern in Schleswig-Holstein sollen dann nicht zur weiteren Verarbeitung in die Konzernzentrale in den USA weitergeleitet werden. Diese Ausnahmeregelung für Schleswig-Holstein wäre weltweit einmalig.
Hintergrund der Überlegungen von Facebook ist ein Konflikt zwischen dem Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz in Schleswig-Holstein und Facebook um den sogenannten „Gefällt-mir“-Button. Weichert kritisiert, dass Facebook Profile von Nutzern erstellt, die den Button anklicken, ohne dass diese darüber informiert werden. Das widerspreche dem europäischen Datenschutzrecht.