Je schneller das mobile Internet, desto mehr Wunden am Kind

Liebe Eltern, nach der Lektüre dieses Artikels legen Sie bitte mal das Handy aus der Hand. Denn es gibt da wohl tatsächlich einen Zusammenhang zwischen der Verbreitung von Smartphones in Elternhänden und Beulen an Kinderköpfen. Sie wissen schon: Papa tippt gerade eine E-Mail, als Töchterchen plötzlich gegen die Tischkante knallt. Ein Einzelfall? Sind Kinder wirklich noch das Zentrum der elterlichen Aufmerksamkeit? Auch wenn man gerade bei Candy Crush richtig gut vorankommt?

Es gibt schon länger die Legende, dass die Zahl von Verletzungen bei Kleinkindern seit dem Aufkommen von Smartphones zugenommen hat. Jetzt hat ein US-Forscher auch untersucht, ob es tatsächlich Mamas Smartphone ist, das Kinderärzte auf Trab hält. Er schaute sich in verschiedenen Regionen die Zahl der Aufnahmen von Kindernotfällen in den Jahren 2005 bis 2012 an. Und verglich sie mit dem Ausbau von 3G-Mobilfunknetzen in der entsprechenden Region.

Kinder zu hüten ist eben langweilig

Mit 3G können Handys um ein Vielfaches schneller surfen, und das macht die Geräte für den Nutzer um dieses Vielfache attraktiver. Es stellte sich heraus: Nachdem das Mobildatennetz schneller wurde, stieg die Zahl von Verletzungen bei Kindern um durchschnittlich zehn Prozent. Aber nicht in der Kita, sondern unter elterlicher Aufsicht – und nur bei Kindern unter fünf. Bei Kindern zwischen sechs und zehn gab es kaum einen Anstieg. Das heißt: In dem Alter, das von Eltern ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit erfordert, passierten mehr Unfälle.

Uns Kinderlosen wird ja immer vorgegaukelt, dass es nichts Tolleres als das eigene Kind gibt und jeder Moment eine Wonne ist. Aber natürlich gibt es beim Behüten auch mal die langweiligen Momente. Dann so ein kleines Gerät in der Tasche zu haben hilft gut, die Zeit rumzukriegen, und es hilft die sozialen Kontakte zu pflegen oder Arbeits-Mails zu checken, um noch etwas Work in die Life-Balance zu bringen.

Im Grunde ist das alles nichts, wofür man sich schämen muss. Alles das wird man ja noch haben dürfen. Was Eltern nun aus dieser Studie mitnehmen sollten, ist also nicht, dass sie ihr Smartphone alsbald wegwerfen müssen – sie sollten lediglich etwas häufiger aufschauen. Ich habe gehört, dass die meisten Handyspiele auch eine Pause-Funktion haben.

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