Mein Passwort-System ist komplex und doch leicht zu merken

Nach-Heartbleed-Entdeckung-Passwoerter-jetzt-wechseln

Endlich ist ein Anlass gekommen, dass Sie sich um Ihre Passwörter kümmern müssen: Die „Heartbleed“-Lücke in dem Sicherheitsprotokoll, das knapp zwei Drittel aller Internetserver nutzen, könnte sehr viele Ihrer Zugänge freigelegt haben. Jetzt, nachdem die meisten Seiten ihre Lücken geschlossen haben, können Sie sich ans Ändern der Passwörter machen.

Das schlimmste Passwort ist wohl jenes, das Sie überall zugleich verwenden. Denn was für Sie komfortabel ist, ist es für den Hacker ebenso. Was aber auch unhandlich ist: Für jede Seite ein eigenes Hochsicherheitspasswort, das man sich dann nie merken kann.

Zwar gibt es Internetdienste, bei denen man seine Passwörter speichern kann, um immer von überall Zugriff auf diese Liste zu haben, doch ironischerweise hatten nun auch einige von diesen Diensten das Leck. Da scheint ein Zettel im Portemonnaie fast noch sicherer.

Mein Tipp: Teilen Sie die Seiten, die Sie benutzen, in drei bis vier Gruppen auf, zum Beispiel Shopping, Social Media, Sonstiges. Vorteil: Sollte Amazon mal ein Sicherheitsproblem haben, brauchen Sie nicht auch bei Twitter das Passwort zu ändern.

Verschleiern Sie Ihr System

Für jede Gruppe überlegen Sie sich einen etwa acht Zeichen langen Passwortstamm, bestehend aus Zahlen und Buchstaben. Damit das Passwort bei jeder Seite wieder individuell ist, hängen Sie an den Stamm vorne oder hinten ein paar Zeichen dran, die für den jeweiligen Dienst stehen, zum Beispiel „fb“ für Facebook. Oder noch trickreicher: Verschleiern Sie Ihr System, indem auf der Tastatur die Buchstaben neben F und B nehmen, also D und V.

Höchste Passwortsicherheit sollten Sie aber beim E-Mail-Account wahren. Denn ist der einmal geknackt, kann sich derjenige, der sich Zugang verschafft hat, dorthin von allen anderen Diensten mit der „Passwort vergessen“-Funktionen neue Zugänge schicken lassen.

Wie hieß dein erstes Haustier?

Apropos: Überlegen Sie noch mal, ob sie die Sicherheitsfragen hinter der „Passwort vergessen“-Funktion (Wie hieß dein erstes Haustier? Mädchenname der Mutter?) wirklich ehrlich beantworten möchten.

Mit ein wenig googeln kann man womöglich die Antworten herausfinden. Genau so wurden vor ein paar Jahren etliche Mail-Accounts von Hollywoodstars geknackt, weil sie wahrheitsgemäß Infos eintrugen, die man in jedem Filmverzeichnis nachlesen kann.

Welches System Sie auch immer für sich finden, alles wird besser sein als auf ewig „123456“ oder „11223344“. Erwischt?

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