Wie Sie mit der Schriftart richtig Druckertinte sparen können

Times-New-Roman-Garamond-Schriftarten
„Do you really need to print this email?” Diese wohl lächerlichste aller E-Mail-Signaturen ist eigentlich gut gemeint. Sie soll Bäume schützen. Aber auch Kosten sparen: nämlich Druckertinte. Denn die gehört zu den teuersten Flüssigkeiten der Welt: Ein Liter davon kostet hochgerechnet etwa 1500 Euro. Entweder man druckt nicht, doppelseitig oder holt sich Billigtinte aus China – oder man ändert die Schriftart. Ja, es klingt simpel, aber diese Maßnahme bringt erstaunlich viel. Je nach Druckaufkommen spart sie Millionen.

Ein 14-Jähriger kam darauf. Der US-Schüler Suvir Mirchandani wunderte sich über die Mengen an Ausdrucken, die er im Unterricht ausgehändigt bekam und fragte sich, ob man denn diese Verschwendung von Tinte nicht eindämmen kann. Seine Methode: Suvir nahm sich die am häufigsten vorkommenden Buchstaben der englischen Sprache (e, t, a, o, r) und verglich ihre Druckbilder in vier populären Schriftarten: „Garamond“, „Times New Roman“, „Century Gothic“ und „Comic Sans“. Dabei untersuchte er, wie viel Tinte jeweils verwendet wurde.

Dann druckte er die Buchstaben in Großformat, schnitt sie mit einer Schere aus und verglich das Gewicht, um die Berechnungen zu verifizieren. Das Ergebnis: Mit einem Wechsel der Standardschriftart von „Times New Roman“ zu „Garamond“ könnte seine Schule den Tintenverbrauch um 24 Prozent reduzieren, das seien rund 21.000 Dollar pro Jahr Ersparnis.

„Garamond“-Buchstaben ähneln typografisch denen von „Times New Roman“ sehr. Nur dass die Wanddicke der Lettern geringer bemessen ist, man könnte auch sagen: mit einer schmaleren Feder gezeichnet. Die verbraucht eben auch weniger Schwärze.

Das hat Potenzial, dachte sich Suvir dann. Think big. Er errechnete die Ersparnis für einen viel größeren Papiertiger: die US-Regierung. In deren Haushalt sind die Ausgaben für Ausdrucke mit 1,8 Milliarden Dollar jährlich beziffert. Davon, so die Schätzung, gehen 467 Millionen Dollar für Tinte und Druckerschwärze drauf.
Suvir analysierte ein paar Probeausdrucke von Behörden und kam zum Schluss: Würde Washington nun bei allem Schriftverkehr auf „Garamond“ umsteigen, brächte das eine Tintenersparnis in Höhe von 136 Millionen Dollar, das sind fast 30 Prozent. Was wohl erst beim Bürokratiemonster EU-Kommission drin wäre! Herr Stoiber, bitte übernehmen Sie!

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