Kleben Sie um Himmels Willen Ihre Webcam zu!

Foto: pa/Bildagentur-online
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So, das Erste, was Sie jetzt tun, bevor Sie weiterlesen: Sie gehen zum Werkzeugkasten und holen sich das schwarze Gaffer-Klebeband. Davon reißen Sie ein fingernagelgroßes Stück ab und kleben es auf Ihre Webcam-Linse. Gemacht? Ok. Denn es könnte sein, dass die Kamera am Rechner sie gerade gefilmt hat, ohne dass Sie es mitbekommen haben. Sie glauben, wenn das kleine LED-Licht neben der Linse ausgeschaltet ist, ist es die Kamera auch? Pustekuchen.

Bei einer Untersuchung kam vor einiger Zeit heraus, dass man sich in die Webcam eines fremden Rechners hacken kann und dabei dennoch verhindern kann, dass die Kontrolllampe angeht. Nicht nur bei Macs, die Zentrum der Studie waren, auch Windows-Rechner können dem zum Opfer fallen. Das ist zwar alles nicht ganz einfach zu machen, aber es ist offenbar auch kein Hexenwerk.

Das FBI ist dazu fähig und kann auf diese Weise Aktivitäten mutmaßlicher Verbrecher beobachten, in deren Eigenheim. Berichten zufolge hat auch die chinesische Führung mit einem Programm, das einen Blick durch die Webcam gewährt, regelmäßig beobachtet, was der Dalai Lama so tut.

Im Jahr 2010 erregte eine Meldung über eine Schule in Pennsylvania die Gemüter von Datenschützern. Deren Systemadministratoren schossen rund 30.000 Bilder mit den Webcams der Schul-Laptops, die die Jugendlichen bei sich zu Hause hatten.

Im Blickwinkel der Webcam

Jedoch gelang es nicht, Einfluss auf die Leuchte zu nehmen – die Sache flog auf, weil einige Schüler die Kontrolllampe aufleuchten sahen, ohne dass sie es sich hätten erklären können. Und jüngst erpresste ein 19-Jähriger unter anderen die Miss Teen USA mit solchen heimlich gemachten Aufnahmen: Er drohte, Nacktbilder zu veröffentlichen, sollten seine Forderungen nicht erfüllt werden.

Mit den richtigen Werkzeugen können also sowohl fremde Regierungen als auch neugierige Teenager heimlich filmen, wie Sie am Rechner sitzen. Oder was Sie so im Zimmer innerhalb des Blickwinkels der Webcam tun.

Was lässt sich dagegen tun? Verdecken. Es muss ja nicht unbedingt das Panzerklebeband sein. Es kann auch etwas Dekorativeres sein. Wir könnten jetzt behaupten, dass wir für solche Zugriffe nicht interessant genug sind und es den Aufwand nicht lohnt, Stunden ein Auge darauf zu haben, was wir tun, bis wir etwas Diskreditierendes tun. Wirklich? Denken Sie noch einmal nach.

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