Ich liebe meine Waschmaschine, denn ich liebe es, mit ihr zu waschen. Es geschah auf der Internationalen Funkausstellung (Ifa). Eine schöne Hostess namens Verena sprach mich an und führte mich dann durch den Siemens-Stand voller Haushaltsgeräte. Ich muss zugeben, dass ich bei der Ifa hauptsächlich bei der weißen Ware herumhänge, denn die Innovationen dort finde ich viel spannender als Bildwiederholfrequenzen bei Fernsehern oder die neue Gigapixeldimension von Digitalkameras. Bei den „Home Appliances“ erlebe ich, wie der Fortschritt den unvermeidbaren Teil meines Leben verbessert: den profanen Haushalt.
Wie schafft es meine Waschmaschine, mich so glücklich zu machen? Sie ist klug. Vielleicht ist sie auch etwas schöner als andere, aber vor allem ist sie klug. Denn sie dosiert automatisch Waschmittel und Weichspüler – millilitergenau, sagt Verena: Sensoren schauen, wie viel Wäsche drin ist, was für Wäsche es ist und wie dreckig sie ist. Und die Maschine, meine iDos, entscheidet dann alleine, wie viel Waschmittel, Weichspüler und Wasser sie heute braucht. Ich muss nur alle paar Wochen mal die beiden Tanks auffüllen. Bei Miele heißt dieses System „Liquid Wash“, funktioniert aber genauso.
Mir ist ehrlich gesagt der angebliche Wasserspareffekt egal. Ich bin begeistert, dass der Fortschritt bei mir daheim ankommt. Aus dem Weltraum in meine Küche. Genauso wie bei meinem Kumpel Marko. Der hat jetzt einen Staubsaugerroboter. Eine halbe Stunde verfolgte ich den Roboter, den Marko liebevoll „Rumba“ nennt, durch die Wohnung und beobachtete sein Tun. Rumba ist etwa knöchelhoch und sieht aus wie von Apple designt, und Rumba ist nicht so ein suizidaler Roboter, wie man erwarten würde: Er erkennt Ecken, Menschen und Abgründe – und weiß darauf zu reagieren. Und Rumba weiß, wo er schon gesaugt hat und wo nicht.
iDos und Rumba sind kluge Maschinen, die nicht nur unser Leben bequemer machen, sondern den Job auch besser erfüllen als Marko und ich. Wir stehen vor einem Jahrzehnt, in dem der Traum der hilfreichen künstlichen Intelligenz wahr wird. Und Gott sei Dank geht man weg von furchterregenden humanoiden Robotern wie dem Honda Asimo. Vor Kurzem sah ich einen Roboter, der Ikea-Möbel aufbauen kann. Man spielt ihm die Bauanleitung als CAD-Datei ein, und Minuten später stand Billy da. Nur wo das Regal stehen soll, darüber muss man selber nachdenken. Aber da kann vielleicht die Verena helfen.